Fürstenfeldbrucker Zeitung : Amtsblatt des Landkreises und der Stadt Fürstenfeldbruck ; Parteiblatt der NSDAP ; Tagblatt für Fürstenfeldbruck und Umgebung, für das Ammerseegebiet und die anschließenden Landkreise
(5.1928 - 22.1945,87(14./15.Apr.) nachgewiesen)
ZDB-ID: 2178812-1
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1924 erschien erstmals die "Fürstenfeldbrucker Zeitung" als Kopfblatt im "Bayerischen Zeitungsblock", einem Zusammenschluss von rund 20 Lokalzeitungen in Oberbayern, der 1923 von Klaus Eck (1881-1929) und Adolf Müller (1884-1945), dem Besitzer der Druckerei "Buchgewerbehaus Müller & Sohn" gegründet worden war. Die redaktionelle Arbeit wurde weitgehend durch die Münchner Redaktion erledigt, wechselnde Lokalredakteure waren jedoch mit der örtlichen Berichterstattung betraut. Gemeinsam mit dem "Amperboten"/"Dachauer Zeitung" (Dachau), dem "Glonntalboten" (Indersdorf) und dem "Land- und Seeboten" (Starnberg) bildete die "Fürstenfeldbrucker Zeitung" die Abteilung IV des Zeitungsblocks. Die einzelnen Zeitungen des "Zeitungsblocks" wurden im "Buchgewerbehaus" in der Münchener Schellingstraße redigiert, gedruckt und vertrieben. Zwar übernahm das Buchgewerbehaus auch den Druck zahlreicher Erzeugnisse des nationalsozialistischen Franz Eher Nachf. Verlags wie des "Völkischen Beobachters" oder Adolf Hitlers "Mein Kampf", trotzdem waren die eigenen Presseerzeugnisse des "Zeitungsblocks" vor 1933 nicht explizit nationalsozialistisch. Die Ausrichtung wird in den zeitgenössischen Pressehandbüchern entsprechend auch mit christlich-konservativ (1928), später mit vaterländisch (1931) angegeben. Doch bereits ab Mai 1933 kontrollierte der nationalsozialistische Eher-Verlag das Buchgewerbehaus, der "Bayerische Zeitungsblock" wurde als "NS-Zeitungsblock" "gleichgeschaltet". Die Berichterstattung des "Zeitungsblocks" entsprach in der Folge den Maßgaben der NSDAP und trug parteiamtlichen Charakter. Auch die "Fürstenfeldbrucker Zeitung" wurde so offizielles NS-Parteiblatt für den Bezirk Bruck. Zwar steigerte der "Zeitungsblock" in der NS-Zeit seine Gesamtauflage für alle Zeitungen von ca. 25.000 (1932) auf über 50.000 (1939), wodurch die NS-Propaganda breiteren Einfluss im Land gewann. Doch gegen ein etabliertes älteres, lokales Presseerzeugnis wie das "Fürstenfeldbruck Wochen-/Tagblatt" musste sich die NS-Presse mit dem zweiten Platz begnügen. Zwar konnte die Auflage der Abteilung IV des "Zeitungsblocks" bis 1939 mehr als vervierfacht werden, doch verteilten sich die insgesamt 6.000 Exemplare jeder Ausgabe (1932: 1.400) auf die Orte Dachau, Starnberg, Indersdorf und Fürstenfeldbruck mit ihrem jeweiligen Umland. Im lokalen Gefüge blieb die "Fürstenfeldbrucker Zeitung" damit weit hinter dem "Wochen-" bzw. "Tagblatt" zurück. Im Verlauf des Zweiten Weltkrieges wurde der Umfang der Zeitungen aus Papiermangel immer weiter reduziert, was v.a. zu Lasten der Lokalteile ging, ehe im April 1945 das vorläufige Ende jeglicher lokaler Berichterstattung kam. In der Bayerischen Staatsbibliothek findet sich die vollständigste Überlieferung der Zeitungen für Fürstenfeldbruck. Einzig der Bestand der "Fürstenfeldbrucker Zeitung" weist größere Lücken auf. Vorhanden sind nur mehr die Jahre 1928 bis 1938, 1942 und 1944 bis 1945, der Rest muss als verloren gelten. In Fürstenfeldbruck ist eine fast vollständige Überlieferung des "Wochen-" bzw. "Tagblatts" in der Lokalredaktion des heutigen "Fürstenfeldbrucker Tagblatts" vorhanden. Darüber hinaus existiert eine Mikroverfilmung des "Wochen-" bzw. "Tagblatts" (1896-1945) im Stadtarchiv Fürstenfeldbruck, die in den 1980er Jahren aus den Beständen von BSB und Tagblatt-Archivon der Stadt angefertigt worden war. Die Zeitungen seit 1949 liegen weitgehend im Original vor (die "Brucker Nachrichten" setzen jedoch erst 1967 Jahren ein). Von der "Brucker" bzw. "Fürstenfeldbrucker Zeitung" haben sich hingegen nur Splitter erhalten.
Das Zeitungsunternehmen steht als Imageversion wie auch in der Volltextsuche zur Verfügung.
Die Digitalisierung erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Fürstenfeldbruck.