Münchener Ratsch-Kathl : nun "Münchener Lokal-Anzeiger"
(1.1889,1(11.Mai) - 19.1907,11(16.März))
ZDB-ID: 2143735-X
Münchener Stadtanzeiger und "Münchener Ratschkathl"
(19.1907,12(23.März) - 26.1914,9(28.Febr.))
ZDB-ID: 2143739-7
Münchener Stadtanzeiger
(26.1914,10(7.März) - 32.1920,34(21.Aug.)[?])
ZDB-ID: 2143742-7
Bayern-Warte und Münchener Stadtanzeiger : parteiloses Wochenblatt für Schutz des Bayerntums
(33.1921; damit Ersch. eingest.)
ZDB-ID: 2143743-9
Münchener Ratsch-Kathl / Sonntagsblatt : Unterhaltungsbeilage zur Münchener Ratsch-Kathl
(1892,[4]-52 nachgewiesen)
ZDB-ID: 2143747-6
Münchener Ratsch-Kathl / Illustrirtes Unterhaltungs-Blatt
(1893,1-52 nachgewiesen)
ZDB-ID: 2143745-2
Digitalisierte Ausgaben siehe Kalender! (Aufgrund der Bestandssituation, noch laufender Digitalisierung oder aus urheberrechtlichen Gründen liegt in einigen Fällen keine vollständige Digitalisierung vor.)
Die "Münchener Ratsch-Kathl" erschien in unterschiedlicher Periodizität von 1889 bis 1921. Als betont volksnahes Unterhaltungsblatt für die Öffentlichkeit der bayerischen Landeshauptstadt München konzipiert, erreichte sie hier durch einen umgangssprachlich-münchnerischen Ton und einen bunten Mix an lokalen Themen und Texten in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg eine weite Verbreitung. Der Ausdruck "Ratsch-Kathl" für eine geschwätzige Person war schon vorher bekannt, ist aber nicht zuletzt wegen der Zeitschrift bis heute in München sprachliches Allgemeingut. Die erste Ausgabe der anfangs wöchentlich erscheinenden Münchener Ratsch-Kathl wurde am 11. Mai 1889 veröffentlicht. Sie erschien im Verlag Karl Scheiber in München, als Herausgeber fungierte D. Mämert. Aufgrund der Beliebtheit erschien das Blatt seit Januar 1891 zusätzlich zum Samstag auch mittwochs. Zeitweise wurde es mehrmals pro Woche veröffentlicht und durch das Sonntagsblatt (1892) sowie das Illustrierte Unterhaltungsblatt (1893) ergänzt, wobei der Versuch, im Januar 1892 die "Ratsch-Kathl" täglich erscheinen zu lassen, nach wenigen Wochen mangels Erfolg eingestellt werden musste. 1897 starb der bisherige Verleger Karl Scheiber, wodurch sein Verlag in finanzielle Schieflage geriet und Konkurs anmelden musste; aus der Konkursmasse kauften seine Söhne das Blatt heraus, das ab Oktober 1897 von Heinrich Scheiber alleine geführt wurde. Um sich von den Publikationen des Münchener Verlegers Willi Krämer abzusetzen, wurde im Januar 1907 ein Untertitel ("Münchener Lokal-Anzeiger") eingeführt, der ab März 1907 zum Obertitel der Zeitung wurde. Im April 1907 wurde der Obertitel in "Münchener Stadtanzeiger" abgeändert. Ab März 1912 verzichtete man zudem auf ein aufwändig gestaltetes Kopfbild. Schließlich entfiel ab Ende August 1914 der (Unter-)titel der "Münchener Ratsch-Kathl" völlig. Der Eintrag im Quart-Katalog der Bayerischen Staatsbibliothek (Kartennummer: 47663171) vermerkt, dass der Münchener Stadtanzeiger und damit die Münchener Ratsch-Kathl 1921 mit dem 33. Jahrgang erlosch. In der vorletzten erschienenen Ausgabe des Blattes vom 24.12.1921, das zuletzt unter dem Namen "Bayern-Warthe und Münchener Stadtanzeiger. Parteiloses Wochenblatt für Schutz des Bayerntums" firmierte, wird vor allem die Inflation der Jahre als Grund für die Einstellung genannt. Die Münchener Ratsch-Kathl bezeichnete sich selbst im Untertitel als „Unterhaltungsblatt für gemüthlichen Verkehr“. Dieser Devise wurde die Zeitung durch den umgangssprachlichen münchnerischen Ton der Artikel und ihrer Themen gerecht. Mit Berichten und Kommentaren zu lokalen und überregionalen Ereignissen, mit Geschichten, Fortsetzungsromanen, Rätseln, Witzen und Werbeinseraten informierte und unterhielt sie die allgemeine Münchner Öffentlichkeit. Für die Kultur- und Lokalgeschichte der Stadt ist sie deswegen von Bedeutung.
Das Zeitungsunternehmen steht als Imageversion wie auch in der Volltextsuche zur Verfügung.
Die Retrodigitalisiserung der "Münchener Ratsch-Kathl" erfolgte bis 2011 im Rahmen von Bestandserhaltungsmaßnahmen am Münchener Digitalisierungszentrum der Bayerischen Staatsbibliothek. Die Digitalisate sind seit Juli 2009 über die Bayerischen Landesbibliothek Online, dem zentralen kulturwissenschaftlichen Informationsportal zu Bayern, zugänglich.