Allerneueste Nachrichten oder Münchener Neuigkeits-Kourier
(1848,1(27.Apr.)-175(20.Okt.))
ZDB-ID: 2144078-5
Gradaus mein deutsches Volk!!
(1848,1(21.Okt.)-70(29.Dez.); 1848/49,1(30.Dez.)-365/366(30./31.Dez.))
ZDB-ID: 1102790-3
Allerneuestes Gradaus mein deutsches Volk
(3.1850/51; damit Ersch. eingest.)
ZDB-ID: 1106785-8
Digitalisierte Ausgaben siehe Kalender! (Aufgrund der Bestandssituation, noch laufender Digitalisierung oder aus urheberrechtlichen Gründen liegt in einigen Fällen keine vollständige Digitalisierung vor.)
Die "Allerneueste Nachrichten oder Münchener Neuigkeits-Kourier" und die Nachfolgezeitungen entstanden im Kontext der Revolution von 1848 als revolutionsfreundliche, radikale demokratische Zeitungen. Die "Allerneueste Nachrichten oder Münchener Neuigkeits-Kourier" erschien vom 27. April 1848 bis 20. Oktober 1848 in 175 Nummern täglich in München. Herausgeber waren Josef Deschler und August Napoleon Vecchioni alias A. R. Agathon. Als Beilage wurde die Münchener Damen-Zeitung verlegt. Die Nachfolgezeitung hieß "Gradaus mein deutsches Volk!! " Unter diesem Titel erschien sie vom 21.Oktober bis 31. Dezember 1848 in 70 Nummern, 1849 bis zum 31. Dezember in 366 Nummern. Ab dem 15. Februar 1850 erschien die Zeitung unter dem Titel "Allerneuestes Gradaus mein deutsches Volk". Herausgeber waren Agathon und Matthäus Pössenbacher. Davon erschienen nur noch die Nummern 46 (15. Februar) bis Nummer 52 (21. Februar). Die Zeitung "Allerneueste Nachrichten oder Münchener Neuigkeits-Kourier" wurde im Projekt "Bayerische Zeitungen 1848-1850" digitalisiert. Die Revolution von 1848 gilt als die Geburtsstunde der politischen Parteien und der unabhängigen politischen Presse in den deutschen Ländern. Mit Aufhebung der Pressezensur im März 1848 - in Bayern kündigte König Maximilian II. (reg. 1848-1864) am 22. März 1848 das Gesetz über die Pressefreiheit an, das am 4. Juni 1848 erlassen wurde - entstand eine Fülle an Zeitungen. In den beiden Revolutionsjahren erschienen 105 neue Zeitungen auf dem bayerischen Markt, wovon 74 Zeitungen alleine 1848 begründet wurden. Das parteipolitisch sehr differenzierte Spektrum reicht in diesen Blättern von radikal demokratischen bis zu ultramontan konservativen Positionen. Die zahlreichen Zeitungsneugründungen spiegeln das offenkundige Publikationsbedürfnis und Interesse vor allem der städtischen Öffentlichkeit für die politischen Entwicklungen und Themen wider. Die meisten Revolutionszeitungen bestanden nur bis Ende 1850. Diese publizistische Blüte hatte eine nachhaltige Politisierung des öffentlichen Diskurses zur Folge, der lange über das Verschwinden der meisten Blätter um 1849/50 nachwirkte.
Das Zeitungsunternehmen steht als Imageversion wie auch in der Volltextsuche zur Verfügung.
Das Projekt "Bayerische Zeitungen 1848-1850" wurde 2008/2009 bearbeitet. Die Universitätsbibliothek Augsburg, die Staatsbibliothek Bamberg, das Dortmunder Institut für Zeitungsforschung, die Universitäts- und Landesbibliothek Münster, die Universitätsbibliothek Tübingen und die Universitätsbibliothek Würzburg stellten dankenswerterweise einzelne Ausgaben der Zeitungen zur Verfügung, um das Angebot möglichst zu komplettieren.