Blätter für das Volk zunächst in Bayern
(1848,1(19.Apr.)-4(28.Apr.)[Probenr.]; 1848,1(24.Mai)-39(29.Sept.); damit Ersch. eingest.)
ZDB-ID: 1367653-2
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"Blätter für das Volk zunächst in Bayern" entstand im Kontext der Revolution von 1848 als liberal-konservative Zeitung. Sie wurde von Nürnberger Gerichtsbeamten gegründet, um die Landbevölkerung für ihre politische Einstellung zu gewinnen. Herausgeber waren Konrad Hofmann (gest. 1873), S. Pfaff und Ludwig Reinhard (gest. 1868). Die Zeitung erschien in Nürnberg vom 24. Mai bis 29. September 1848 in 39 Nummern zweimal wöchentlich. Im Voraus waren vom 19. April bis 28. April 1848 vier Probenummern erschienen. Die Zeitung "Blätter für das Volk zunächst in Bayern" wurde im Projekt "Bayerische Zeitungen 1848-1850" digitalisiert. Die Revolution von 1848 gilt als die Geburtsstunde der politischen Parteien und der unabhängigen politischen Presse in den deutschen Ländern. Mit Aufhebung der Pressezensur im März 1848 - in Bayern kündigte König Maximilian II. (reg. 1848-1864) am 22. März 1848 das Gesetz über die Pressefreiheit an, das am 4. Juni 1848 erlassen wurde - entstand eine Fülle an Zeitungen. In den beiden Revolutionsjahren erschienen 105 neue Zeitungen auf dem bayerischen Markt, wovon 74 Zeitungen alleine 1848 begründet wurden. Das parteipolitisch sehr differenzierte Spektrum reicht in diesen Blättern von radikal demokratischen bis zu ultramontan konservativen Positionen. Die zahlreichen Zeitungsneugründungen spiegeln das offenkundige Publikationsbedürfnis und Interesse vor allem der städtischen Öffentlichkeit für die politischen Entwicklungen und Themen wider. Die meisten Revolutionszeitungen bestanden nur bis Ende 1850. Diese publizistische Blüte hatte eine nachhaltige Politisierung des öffentlichen Diskurses zur Folge, der lange über das Verschwinden der meisten Blätter um 1849/50 nachwirkte.
Das Zeitungsunternehmen steht als Imageversion wie auch in der Volltextsuche zur Verfügung.
Das Projekt "Bayerische Zeitungen 1848-1850" wurde 2008/2009 bearbeitet. Die Universitätsbibliothek Augsburg, die Staatsbibliothek Bamberg, das Dortmunder Institut für Zeitungsforschung, die Universitäts- und Landesbibliothek Münster, die Universitätsbibliothek Tübingen und die Universitätsbibliothek Würzburg stellten dankenswerterweise einzelne Ausgaben der Zeitungen zur Verfügung, um das Angebot möglichst zu komplettieren.