Wendelstein


Unter diesem Titel sind als Zeitungsunternehmen folgende Vorgänger- / Nachfolger- oder Beilagentitel zusammengefasst:

  • Wendelstein : Rosenheimer Tagblatt ; Tageszeitung für Landwirtschaft, Gewerbe und Handel ; offizielles Amts- und Nachrichtenblatt für alle Behörden
    (Nachgewiesen 2.1872 - 7.1877,52(29.Juni); [7.]1877,1(3.Juli) - [8.]1878,76(29.Juni); 8.1878,77(2.Juli) - 56.1926,14(19.Jan.))
    ZDB-ID: 2157834-5

  • Wendelstein / Unterhaltungsblatt des Wendelstein
    (1877,1(3.Juli) - 1918[?])
    ZDB-ID: 1489228-5

Digitalisierte Ausgaben siehe Kalender! (Aufgrund der Bestandssituation, noch laufender Digitalisierung oder aus urheberrechtlichen Gründen liegt in einigen Fällen keine vollständige Digitalisierung vor.)

Informationen zu "Wendelstein":

In der Kulturkampfzeit 1870 trat in Konkurrenz zu dem nationalliberal ausgerichteten "Rosenheimer Anzeiger" als katholisches Kampfblatt der "Wendelstein" hinzu. Bereits nach einer Dekade erreichte der "Wendelstein" einen festen Leserkreis von 2.800 Abonnenten, der sich bis Mitte der 1880er Jahre auf rund 4.500 ausweitete. Der Verlag wurde von Männern der katholischen Kasino-Gesellschaft gegründet. Nachdem das Kasino-Consortium zurücktrat, übernahm 1873 der Benefiziat Benno Gasteiger Verlag und Redaktion des Blattes. Er war einige Jahre Hauskaplan bei König Ludwig II. (1845-1886) auf Schloss Herrenchiemsee und Kriegsteilnehmer von 1870. Nach seinem Tod 1881 kam das Geschäft in den Besitz seines Bruders, des Verlegers Georg Gasteiger, der es zu einer Tageszeitung ausbaute. Sitz von Verlag und Redaktion war Gasteigers Anwesen in der Rathausstraße 4, das 1900 durch einen Neubau ersetzt wurde. In den 1920er Jahren war der Verlag besonders erfolgreich, insbesondere durch das Wirken des Redakteurs und seit 1926 Verlagsteilhabers Heinrich Bergmann. Der große Erfolg war vor allem auf die "Illustrierte Sonntagszeitung" mit zwölf lokal eingestellten Kirchenzeitungsausgaben zurückzuführen. Sie war die auflagenstärkste Zeitung des Oberlandes und hatte bereits zwei Jahre nach der Gründung im Jahr 1925 über 15.000 Bezieher. Die Gesamtauflage der Blätter des Verlages betrug zu Beginn der 1930er Jahre 36.000. Mit der Expansion der Verlagsprodukte war auch eine deutliche Steigerung des Personalstands verbunden, der sich im Zeitraum 1925-1927 verdoppelte. Ebenso ging damit eine Modernisierung der technischen Ausstattung der Druckerei einher: 1926 wurden zwei moderne Schnellpressen angeschafft und 1928 ein Maschinensaal angebaut. Das Bildarchiv des "Wendelstein" mit rund 20.000 Aufnahmen im Jahr 1930 dürfte die größte Presse-Photosammlung der Region gewesen sein. Zu Anfang der 1930er Jahre dienten das "Rosenheimer Tagblatt Wendelstein" und die "Illustrierte Sonntagszeitung" als publizistisches Bollwerk gegen den Nationalsozialismus. Der "Wendelstein" musste sein Erscheinen Mitte Juni 1937 einstellen, eine Neugründung der Zeitung bestand von 1949-1951.

Hinweise zur Benutzung:

Das Zeitungsunternehmen steht als Imageversion wie auch in der Volltextsuche zur Verfügung.

Angaben zum Projekt:

Die Jahrgänge bis 1872 - 1875 wurden digitalisiert im Rahmen der Public Private Partnership mit Google. Die Jahrgänge 1877,3.Juli - 1878; 1881; 1883 - 1884; 1886 - 1892; 1896; 1898 - 1903,Juli; 1904,Jan.-Juni; 1905,Jan.-Juni; 1912,Jan.-Juni werden bereitgestellt in Kooperation mit dem

Stadtarchiv Rosenheim.

Stadtarchiv Rosenheim
Nach oben